Bündner Puurachalb
Kalbfleisch ist besonders zart und fettarm. Es enthält rund 23% hochwertiges Eiweiss und ist eine gute Quelle für Vitamine der B-Gruppe sowie für Eisen und Zink. Die Rahmenbedingungen für die Kälbermäster sind anspruchsvoll, insbesondere für die bäuerlichen Kälbermäster, welche die Milch ihrer Kühe den Kälbern vertränken und zu hochwertigem Kalbfleisch veredeln. Die Produktion ist durch die Sömmerung der Kühe saisonal gesteuert. Dadurch kommt ein Grossteil der Mastkälber in derselben Zeitspanne von Herbst bis Frühling auf den Markt. Wegen dem saisonalen Angebot ziehen Verarbeiter die Kälber von Grossmästern vor, welche das gesamte Jahr eine konstante Menge Kälber liefern können. Die Kälber der bäuerlichen Kälbermäster stauen sich deshalb im ersten Halbjahr oft zurück, werden nicht abgeholt und als Folge daraus mit Alters- und Gewichtsabzügen bestraft. Für die bäuerlichen Mäster, deren Weg in eine Käserei oft zu weit ist, hat dieser Preisdruck unmittelbar Einkommenseinbussen zur Folge.
Das Projekt „Bündner Puurachalb“ soll den Absatz der bäuerlichen Mastkälber aus Graubünden sichern sowie die Wertschöpfung und zugleich die Nachhaltigkeit in der Wirtschaftsregion Graubünden fördern. Dies geschieht durch eine enge Zusammenarbeit von vier regionalen Metzgereien, welche einen eigenen Verkaufsladen führen, den Gastronomen und Produzenten sowie dem Detailhändler SPAR und Globus. Das Kalbfleisch soll als regionales, hochwertiges Produkt vermarktet und mit der Marke Graubünden ausgezeichnet werden. Für den Kälbermäster entsteht ein Mehrwert aufgrund der Regionalität. Gastronomen, Metzger, SPAR und Globus können ein glaubwürdiges Produkt aus der Heimat verkaufen. Ein Bündner Puurachalb wird ausschliesslich in Graubünden gemästet und verarbeitet.
Graubünden als Tourismusregion ist prädestiniert für dieses Projekt. Graubünden hat vor Jahren die Marke „graubünden“ entwickelt. Diese bündelt Leistungen, Marken und qualitative Aspekten, kommuniziert sie nach Innen und Aussen und fördert sie damit nachhaltig. Organisationen und Vereine sind bereits vernetzt und der Tourismus integriert. Diese bestehende Infrastruktur erleichtert es, neue Produkte im Markt zu platzieren.